Der Grundsatz „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ war selten zuvor so zutreffend wie bei #Kryptowährungen.
Dabei wollten Kryptowährungen ursprünglich ohne jegliches #Vertrauen auskommen. Während konventionelles #Banking eine riesige und zugleich teure Infrastruktur benötigt, um Vertrauen zwischen Fremden zu etablieren, beruhen Blockchains auf Computernetzwerken, was ihre Transaktionen transparent und zumindest in der Theorie vertrauenswürdig macht.
An der (Blockchain-)Technologie gibt es wenig auszusetzen, der Mensch stellt die Schwachstelle dar. Unglücklicherweise wiederholt sich die Geschichte: Wer in einem Wachstumsmarkt mit horrendem Gewinnpotential auf Anstand und #Altruismus hofft, wird zumeist bitter enttäuscht: Ob Tulpen, IT- und Tech Aktien, Verbriefungen und zuletzt Kryptowährungen – ihnen allen wurden Gier einerseits sowie ein Mangel an Integrität und Kontrolle andererseits zum Verhängnis. Fällt das Vertrauen plötzlich weg, dann zerplatzt nicht nur der Traum vom schnellen Geld sondern auch der gesamte Markt wie eine Seifenblase.
Ob Krypto überlebt (oder nicht), hängt nicht nur von der Art der Regulierung, sondern auch davon ab, ob es gelingt, das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen. Gute Regulierung kann dabei helfen, um Betrug, Diebstahl und die Ansteckung des Finanzsystems zu verhindern. So wäre beispielsweise die Anforderung an #Börsen, Kundeneinlagen mit liquiden Mitteln zu unterlegen, ein naheliegender Schritt. Offenlegungsregeln, die transparent machen, falls hohe Kredite (aus Kundeneinlagen) mit mangelhafter Besicherung an die Handelssparte einer Börse vergeben wurden, wären ebenfalls sehr hilfreich.
Ohne wirksame Regulierung bleiben Kryptowährungen, was sie sind – ein Casino, wo sich viel Geld verdienen und verlieren lässt!
Lernen wir als vermeintlich vernunftbegabte Wesen etwas aus diesem Skandal und ändern wir nachhaltig unser Anlageverhalten? Wohl kaum. Denn bei uns Menschen sind Verdrängen und Vergessen stark ausgeprägt. Das wiederum könnte den Kryptowährungen mittel- und langfristig zugutekommen.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht auf LinkedIn am 15. Dezember 2022.
Bildquelle: The Economist
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