In Ernest Hemingways Roman „The Sun Also Rises“ beschreibt eine Figur, wie sie zunächst allmählich, letztlich jedoch sehr plötzlich in die Pleite rutschte. Ähnlich nicht-linear verhält sich der #Klimawandel: erst schleichend, dann abrupt.
Die physischen Auswirkungen der #Erderwärmung sind hinreichend bekannt, doch die ökonomische Instabilität durch den Übergang zu einer CO2-neutralen Wirtschaft wird oft unterschätzt, besonders von #Banken.
Wo stehen die Banken? Viele große Finanzhäuser haben das #Übergangsrisiko noch nicht ausreichend in ihre Modelle und Strategien integriert. Berichte der Europäischen Zentralbank zeigen erhebliche Mängel in der #Offenlegung sowie im Management von Übergangsrisiken.
Warum jetzt handeln? Die Risiken für die finanzielle Stabilität nehmen durch politische, technologische und marktgetriebene Faktoren zu. Fast 90% der Welt hat sich Net Zero-Ziele gesetzt. Vorschriften zur #Dekarbonisierung führen zu wirtschaftlichen Veränderungen, die auch Banken betreffen.
Was ist zu tun?
1️⃣ Modellierung und Quantifizierung: Banken müssen die Übergangsrisiken besser modellieren und quantifizieren, einschließlich Energie- und Preisschocks sowie geopolitischer Spannungen. Dabei müssen Annahmen über den Wert emissionsintensiver Vermögenswerte getroffen werden. Ein Großteil der fossilen Reserven muss ungenutzt bleiben – eine Billionen-EUR-Zeitbombe in den Bilanzen.
2️⃣ Strategische Planung: Ein sektorübergreifender Ansatz zur Zukunftsplanung (Stichwort: Transition Planning) ist entscheidend. Die Transition Plan Taskforce (TPT) bietet dafür hilfreiche Rahmenwerke und Leitlinien.
3️⃣ Aufsicht und Regulierung: Aufsichtsbehörden sollten die #Klimastresstests verschärfen und #Szenarien einbeziehen, die potenzielle wirtschaftliche Verwerfungen erfassen.
Die Alternative - nämlich aus Sorge vor den Übergangsrisiken die #Energiewende abzusagen und damit die globalen Auswirkungen des Klimawandels zu verstärken - ist keine Alternative. Dass physische Klimarisiken nicht rein theoretische Konstrukte sind, haben wir dieser Tage in Österreich und in Mittel- und Osteuropa erleben müssen.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht auf LinkedIn am 18. September 2024.
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