Als Unternehmensberater höre ich sehr oft den Satz: Wir haben einen tollen CEO bzw. eine großartige Geschäftsführerin, wir brauchen keine #Governance. Kann eine einzelne Person auf Dauer klüger, innovativer, resilienter sein als alle Mitarbeiter:innen eines Unternehmens zusammen? Erst das Zusammenspiel der Organe, Bereiche und Abteilungen eines Unternehmens - eben ein #Team bestehend aus qualifizierten und engagierten Menschen - sorgt für langfristigen Erfolg.
Zugegeben, es gibt (noch) nicht die Kennzahl, mittels der sich die Existenz guter Governance messen lässt. Mangelt es einem Unternehmen jedoch an guter #Unternehmenskultur, einem wertschätzenden Miteinander und einer Nachfolgeregelung (auf verschiedenen Ebenen), dann leidet die Motivation darunter, die Innovation nimmt spürbar ab und die Fluktuation der Mitarbeiter:innen steigt.
Bestimmte Rahmenbedingungen wie eine Niedrigzinsphase, ein guter Auftragsbestand (z.B. aufgrund einer großen Nachfrage nach einem Produkt), Economies of Scale, Patente sowie ein gutes (politisches) Netzwerk können für einen Zeitraum die schlechte Governance eines Unternehmens überdecken.
Wir müssen in der jüngeren Wirtschaftsgeschichte nicht allzu weit zurückblicken, um Unternehmen zu finden, bei denen es - wollen wir den #Finanzkennzahlen Glauben schenken - bergauf ging, obwohl es streng genommen schon lange steil bergab gegangen ist. Die wenigen, die sich dessen wohl bewusst waren und möglicherweise davor warnten, wurden mit dem Hinweis „Es läuft ja bestens“ ignoriert oder überhaupt als Nestbeschmutzer diffamiert.
Wenn der (wirtschaftliche und/oder politische) Wind dreht, kommt der Absturz meist besonders rasch. Kein Marketing vermag das Image mehr zu retten. Nichts verstellt mehr den Blick auf die Struktur, also die Governance, des Unternehmens: Wir sehen ein wackeliges Gerüst, das vor unseren Augen wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt.
Unternehmen mit guter Governance verfügen über #Leadership, sie treffen transparente Entscheidungen und arbeiten eng mit allen #Stakeholdern zusammen. Sie sind im Stande, Talente am Markt zu rekrutieren und diese zu Höchstleistungen zu motivieren. #Integrität ist dabei ein fester Bestandteil, und #Wertschätzung und #Respekt die wichtigsten Bausteine. Die Erfahrung zeigt, dass diese Firmen auch besser durch herausfordernde Zeiten, wie wir sie derzeit erleben, kommen.
Neben dem Cash Flow ist die Governance die harte Währung, an der ein Unternehmen gemessen werden sollte, denn das „G“ ist für den langfristigen - und damit nachhaltigen - Erfolg eines Unternehmens unerlässlich.
* * * * *
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht auf LinkedIn am 22. Februar 2024.
Comments