
Im Jahr 2017 kam eine in Environmental Research Letters veröffentlichte Untersuchung zu dem Schluss, dass ein Kind weniger das Maximum sei, was wir tun können, um unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Über die Studie wurde damals ausführlich in den Medien berichtet und von vielen Kolumnisten aufgegriffen. Sie wurde auch als Hauptargument der 2018 in Großbritannien gegründeten Birthstrike Movement herangezogen, die Menschen dazu ermutigte, auf #Kinder zu verzichten, um die Welt vor den sich immer weiter verschlechternden sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Bedingungen zu schützen.
Was wir dabei übersehen, ist die Tatsache, dass viele Staaten mittlerweile (mehr oder weniger strenge) Gesetze zur Reduktion der globalen Erwärmung erlassen haben und die Green Transition eingeleitet wurde. Das bedeutet, dass die derzeitigen #Emissionen nur einen schlechten Indikator für ein heute geborenes Kind darstellen.
Es erscheint höchst unwahrscheinlich, dass die Kleinkinder von heute eines Tages Benzin- und Dieselautos fahren werden, wenn wir den Trend hin zu #Elektrofahrzeugen sowie den Stand der Forschung zu Antriebstechniken wie Wasserstoff bedenken. Ihre Wohnungen werden sie voraussichtlich nicht mehr mit #Öl und #Gas sondern mit #Sonnenenergie, #Wärmepumpen, #Fernwärmesystemen oder noch weitaus klimaschonenderen Technologien beheizen.
Die Frage von oben wurde mir übrigens im Rahmen eines Trainings gestellt. Ich muss zugeben, dass ich darauf nicht perfekt vorbereitet war und die betreffenden Studien und Zahlen nicht parat hatte. Ich faselte von einem „komplexen Thema“ und einer „höchstpersönlichen Entscheidung“.
Das einzige, was mir damals einfiel, war der Film Idiocracy aus dem Jahr 2006, in dem Luke Wilson einen durchschnittlichen Amerikaner spielt, der 500 Jahre lang eingefroren ist, nur um dann aufzuwachen und festzustellen, dass er der klügste Mensch auf dem Planeten ist. Die Erde war, wie der Filmtitel andeutet, mittlerweile von Idioten überrannt worden, da klügere Menschen die Geburt von Kindern aus #Angst, dass darunter #Umwelt und #Wirtschaft leiden würden, ständig hinauszögerten.
Die größte Bedrohung für wirksamen #Klimaschutz sind nicht Kinder sondern politischer Widerstand. Lassen wir daher bei diesem Thema den #Klimawandel außen vor. Es ist und bleibt somit eine höchstpersönliche Entscheidung.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht auf LinkedIn am 9. Mai 2024.
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